6. Spieltag: 01.10.2017

Aufstellung:(1) Gunther Kraut, (4) Julian Teschauer, (5) Matthias Pohl, (7) Maximilian Obermair, (8) Tim Sinnemann, (9) Valentin Menke, (10) Valentin Jablonski, (17) Felix Fuchs, (20) Daniel Heinzl, (22) Quirin Friedel, (24) Niklas Dollwet

Auswechselspieler: (6) Florian Kratzer, (2) Peter Müller (11) Hendrik Schlich, (13) Christian Zangl, (99) Ante Vidovic

Tore: 0:1 (21.), 1:1 Julian Teschauer (39.), 2:1 Valentin Menke (68., Elfm.), 2:2 (73.), 2:3 (86.), 3:3 Valentin Menke (88.), 3:4 (89.)

Mit Waldtrudering 2 stellte sich dieses Mal ein Kontrahent aus dem oberen Mittelfeld im Hans-Heiler-Stadion vor, den man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Aber Egmating wollte natürlich die geschmeidige Siegesserie gern fortsetzen. Unsere Elf begann auch einigermaßen konzentriert und setzte nach wenigen Minuten durch den aufgerückten Niklas Dollwet eine erste Duftmarke, als er eine Freistoßflanke von Maxi Obermair volley nahm. Aus spitzem Winkel und kurzer Tordistanz landete die Kugel jedoch tief im Maisfeld. In der Folgezeit gelang es aber nicht, die Gäste richtig unter Druck zu setzen. Im Gegenteil – Waldtrudering fand allmählich besser ins Spiel und nachdem sie bei einem Angriff über unsere linke Abwehrseite nicht energisch genug gestört wurden, kam ein Gästespieler am 16er ziemlich frei an den Ball. Dessen ersten Schussversuch konnte Gunther Kraut (der heute erstmals in dieser Saison das Tor der Ersten hütete) noch mit dem Fuß abwehren. Gegen den auch noch leicht abgelenkten Nachschuss war er jedoch machtlos und es hieß nach 21 Minuten 0:1. Die Gästeführung war nicht einmal überraschend, da wir in dieser Phase einfach zu wenig für das Spiel taten.

Es dauerte bis zur 36. Minute ehe es wieder besser wurde. Nach Steilpass auf Tino Menke kam der Keeper zwar gerade noch rechtzeitig heraus, benutzte dabei aber – (nach Ansicht des Schiris und vor allem weil der nasse Platz erst kurz vor Spielbeginn akkurat vom Duo Dörfler/Schenk aufgestreut wurde) – seine Hände außerhalb des Strafraums. Den fälligen Freistoß schlenzte Tino Menke gefühlvoll über die massive Acht-Mann-Mauer an die Latte (s. Foto). Es folgte eine druckvolle Phase bis zur Pause. Mit ansehnlichem Kurzpassspiel kombinierte man sich in den Strafraum, Felix Fuchs spielte den Ball von links in den Fünfmeterraum wo ihn Julian Teschauer gemeinsam mit Tino Menke zum 1:1 über die Linie stolperte. Drei Minuten später fast die gleiche Situation über die andere Seite. Florian Kratzer hatte seinen Gegenspieler abserviert, aber seine flache Hereingabe fand leider keinen Abnehmer. Zur Pause blieb es erstmal beim 1:1, doch die letzten 10 Minuten stimmten die Fans für den zweiten Spielabschnitt optimistisch.

Nach dem Wechsel erhöhte Egmating den Druck und bestimmte jetzt klar das Spielgeschehen. Doch gegen kompakt verteidigende Gelb-Schwarze gelang es lange nicht, wirklich klare Torchancen zu kreieren. Am Aussichtsreichsten waren einige Standards auf den langen Niki Dollwet, der ständig vorne zu finden war, aber kein Glück beim Knipsen hatte. Einen Eckball setzte er per Kopf knapp drüber und nach langen Freistoßflanken von Obi zielte er einmal mit dem Fuß links vorbei und bei der nächsten Aktion kam er nur einen kleinen Schritt zu spät. Egmating wollte den Führungstreffer jetzt erzwingen und nach Doppelpass mit Tim Sinnemann zog Valentin Jablonski energisch in den 16er. Dort nahm er die ihn touchierenden Abwehraktionen dankbar an. Ein Elfmeter der Sorte „kann man geben“ würde ich es mal vorsichtig nennen. Tino Menke verwandelte sicher und nach 68 Minuten schien man damit endlich auf der Siegerstraße zu sein. Aber es folgte noch eine turbulente Schlussphase.

Durch den Rückstand war Waldtrudering nun gezwungen, wieder etwas mehr für das Angriffsspiel zu tun. Und dabei trafen sie erstaunlicherweise auf viel zu wenig Gegenwehr von unserem Team. Denn im Gefühl das Spiel bereits im Sack zu haben, schienen die Gedanken nur noch um die Höhe des Sieges zu kreisen. Auf so etwas Unspektakuläres wie Defensivarbeit im Mittelfeld hatte da irgendwie keiner mehr Bock. Nach einem ziemlich überflüssigen Freistoß segelte das Leder in den nicht allzu dicht besetzten Egmatinger Strafraum wo Felix Fuchs per Kopf unglücklich nach hinten verlängerte und über dem überraschten Gunni Kraut zappelte das Ding in der 75. Min. zum 2:2 im Netz.

Egmating warf nun alles nach vorn, um die erneute Führung zu erzielen, was auch beinahe geglückt wäre. Bei einem 20m Kracher von Tim Sinnemann stand allein der Torpfosten dem Glück im Wege. Allerdings stürmten unsere Jungs etwas kopflos an und verloren dabei die defensive Absicherung immer mehr aus den Augen. So ging der Schuss nach hinten los, die Gäste nutzten die ihnen gebotenen Räume gnadenlos effektiv aus und gingen nach einem Konter in der 86. Min. mit 2:3 in Führung. Noch war etwas Zeit das Ergebnis zu ändern und bereits in der 88. Min. gelang Tino Menke mit einem Kopfball der erneute Ausgleich. Doch damit war es immer noch nicht genug in dieser kuriosen Schlussphase, denn praktisch im Gegenzug folgte der endgültige Tiefschlag. Ein an sich harmloser Angriff der Gäste wurde wiederum nicht entschlossen genug verteidigt und auf verschlungenem Wege, berührt von Freund und Feind fand der Ball den Weg in unser Tor zum ernüchternden 3:4-Endstand.

Resümee: Es war ja klar, dass man nicht mit weißer Weste durch die ganze Saison kommt und irgendwann mal Punkte liegen lässt. Dennoch war es heute eine extrem schmerzhafte Niederlage. Vor allem weil sie so unnötig war, denn eigentlich war man doch die bessere Mannschaft. Aber so nachlässig in der Defensivarbeit wie in der 2. Halbzeit darf man einfach nicht zu Werke gehen. Hinzu kam ein gnadenlos effektives Gästeteam, das auch ein bisschen mehr Glück auf seiner Seite hatte.

Bericht: Wolfgang Pohl